Wierlacher, Alois
Heidelberg: Winter Verlag 2020
·
ISBN 978-3-8253-4660-7
366 S. · EUR 38,-
Lessings
Emilia Galotti und Goethes Iphigenie auf Tauris als Dramen
bibelkritischer bzw. rechtspolitischer Sicherung menschlichen Lebens
und Zusammenlebens
Mit einem fachstrategischen Beitrag über die Weiterentwicklung der
im globalen Kontext unterschiedlich aufgestellten und
standortbewusst agierenden Germanistik(en) zu einer multilateralen
Regionalistik der deutschsprachigen Welt.
Das vorliegende Buch schließt zwei berühmte Dramentexte der
deutschen Aufklärung an Probleme der heutigen Weltgesellschaft an,
die Gemeinwohlbelang beanspruchen dürfen. Lessings Emilia Galotti
wird als Sicherung menschlichen Lebens und Zusammenlebens durch die
glaubensgehorsame Hingabe der Titelheldin an die Überwindung
vernunftwidriger biblischer Lebenslehren interpretiert, Goethes
Iphigenie auf Tauris wird als Darstellung der vertraglichen
Grundlegung eines globalen menschenrechtlichen Fremdenrechts
erläutert.
Um dem cultural lag zu entgehen, der aufgrund des
Umstands droht, dass sich die Globalisierung der Wissenschaften ohne
die Globalisierung ihrer Organisationen vollzieht (Rudolf Stichweh),
empfiehlt das dritte Kapitel des Buches der weltweit aufgestellten
Germanistik, sich unter aktiver Wahrung ihrer standortbewussten
Eigenständigkeiten zu einer multilateralen Regionalistik der
deutschsprachigen Welt weiter zu entwickeln. Diskutiert werden nicht
Fachteile wie Sprache, Literatur und Medien, sondern
wissenschaftswissenschaftliche Grundprobleme von der
weltbürgerlichen Dimensionierung des Faches über die Sicherung
seiner pluralen Eigenleistung bis hin zu einem neuen
Hochschullehrerprofil und einem neuen Toleranzbegriff.
Weitere Informationen zu Buch und Autor liefern ein
Prospekt und ausführlicher ein
Flyer.
09.11.2023